COVID-19; Originalbild: Eisenhans/Adobe Stock

COVID-19: Welchen Kindern droht ein schwerer Verlauf?

Welche Kinder und Jugendlichen haben ein erhöhtes Risiko für eine COVID-19-bedingte Krankenhauseinweisung oder einen schweren Krankheitsverlauf?

Welche Kinder sind besonders gefährdet?

In einer Querschnittstudie aus den USA wurden Daten aus der „Premier Healthcare Database (Special COVID-19)“ von über 800 Krankenhäusern für mehr als 43.000 Patienten, die 18 Jahre oder jünger waren, ausgewertet.

Primäre Endpunkte waren Hospitalisierung und schwere Erkrankung bei Hospitalisierung.

Das mediane Alter der Patienten betrug 12 Jahre. 52,8 % waren weiblich und mehr als ein Viertel (28,7%) hatte eine Vorerkrankung. Darunter waren Asthma bronchiale, neurologische Entwicklungsstörungen, Angststörungen, Depression und Adipositas am häufigsten.

Kinder mit komplexen Vorerkrankungen besonders gefährdet

Chronische und komplexe chronische Erkrankungen waren  Risikofaktoren sowohl für eine Hospitalisierung als auch für einen schweren COVID-19-Verlauf. Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen wurden ca. 3-mal häufiger in ein Krankenhaus eingewiesen. Bei komplexen chronischen Erkrankungen war es sogar fast 8-mal häufiger. Auch war das Risiko für einen schweren Verlauf etwa 2- bzw. 3-fach erhöht.

Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes und Adipositas hatten das höchste Risiko (adjustiertes relatives Risiko, aRR), in ein Krankenhaus eingewiesen zu werden (aRR 4,6 bzw. 3,1).

Schwerer Verlauf besonders bei Typ-1-Diabetes und angeborenen Herz-Kreislauferkrankungen

Das höchste Risiko (adjustiertes relatives Risiko, aRR) für einen schweren Krankheitsverlauf (z. B. Intensivstation, vorübergehende maschinelle Beatmung, Tod) hatten Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes (aRR 2,38; 95%-KI 2,06–2,76) oder angeborenen kardiovaskulären Anomalien (aRR 1,72; 95%-KI 1,48–1,99). Bei unter 2-Jährigen, die zu früh auf die Welt kamen, war das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf ebenfalls erhöht (aRR 1,8).

STIKO-Empfehlung bestätigt

Die Ergebnisse dieser Querschnittstudie unterstreichen die derzeitige STIKO-Empfehlung. Hier rät die Kommission 12- bis 17-Jährigen mit Vorerkrankungen wie Adipositas, Immunsuppression, Herzfehlern, chronischen Lungenerkrankungen, Diabetes sowie Trisomie 21 zu einer Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty®. Es bleibt abzuwarten, ob und wann eine Impfempfehlung für jüngere Kinder ausgesprochen wird. Dazu müssen wohl die Studienergebnisse abgewartet werden.