COVID-19; Originalbild: Eisenhans/Adobe Stock

Was passiert, wenn die Impfungen gegen COVID-19 nicht mehr wirken?

Große Sorge gilt den Mutationen von SARS-CoV-2. Einige sollen sich schneller verbreiten oder resistent gegen die existierenden Impfungen sein. Die EMA plant schon für den Ernstfall.

Eine Studie mit etwa 2000 Probanden weist laut mehrerer Medienberichte darauf hin, dass der AstraZeneca-Impfstoff bei der südafrikanischen Variante weniger wirksam sein könnte. Südafrika hatte daraufhin die Impfung mit diesem Vakzin zunächst gestoppt.

Die WHO beruhigt dagegen etwas: Es handelt sich um eine kleine Studie mit jungen, gesunden Probanden. Aus ihr können keine Rückschlüsse gezogen werden, dass auch schwere Verläufe noch häufig nach Impfung auftreten.

Tatsächlich war der AstraZeneca-Impfstoff in den zulassungsrelevanten Studien weit weniger effektiv, wenn es darum ging, asymptomatische Infektionen zu verhindern. Die Datenlage dazu ist aber deutlich schlechter als bei den symptomatischen Infektionen. Daher wäre es plausibel, dass der AstraZeneca-Impfstoff schwere Verläufe verhindert, selbst wenn sich zeigen sollte, dass milde Verläufe bei der südafrikanischen Variante weiter auftreten.

Aber was passiert, wenn eine Virusmutation tatsächlich gegen einen oder mehrere Impfstoffe resistent werden sollte? Steht dann ein zusätzliches Jahr aus Lockdowns bevor?

Die EMA hat (bald) einen Plan

In Kürze möchte die European Medicines Agency ein Dokument veröffentlichen, in dem sie beschreibt, welche Daten und Studien notwendig sind, um zugelassene Impfungen an Virusmutationen anzupassen.

  • Was sind die Möglichkeiten, einen neuen Virusstamm in eine zugelassene Impfung zu integrieren?
  • Wie sehen die einfachsten regulatorischen Anforderungen aus, um Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit zu zeigen?
  • Welche Studien sind notwendig, um die Wirksamkeit gegen den neuen Virusstamm zu zeigen (entweder Boosterimpfung oder Neuimpfung)?

Vorteil neue Technologien

Wir passen seit Langem die Grippeimpfung jährlich an. Ähnlich könnte man bei SARS-CoV-2 vorgehen. Bei der Grippeimpfung braucht aber allein der Produktionsprozess mehrere Monate Vorlauf. Hier könnten die neuen Technologien ein Vorteil sein. Ich finde es sehr positiv, dass man die regulatorischen Weichen schon jetzt stellt, um später keine Zeit mehr zu verlieren.