Orales Semaglutid

GLP-1-Agonisten und SGLT2-Inhibitoren beeinflussen das kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Typ-2-Diabetes positiv. Ein Nachteil von GLP-1-Agonisten war bisher die subkutane Applikation. Semaglutid könnte das ändern.

Semaglutid ist seit Februar 2018 in der europäischen Union zur Therapie von Typ-2-Diabetes zugelassen. Der Patient nimmt es zusätzlich zu Metformin oder allein, wenn er kein Metformin verträgt.

Bisher ist es in Deutschland noch nicht im Handel und – wie alle GLP-1-Agonisten – nur als subkutane Injektion zugelassen.

Vergleich mit Liraglutid

Die Koordinatoren screenten 950 Patienten und schlossen 711 in die PIONEER-4-Studie ein. Die Randomisierung erfolgte 2:2:1 in drei Arme:

  • Semaglutid oral (Titration bis 14 mg 1-mal täglich)
  • Liraglutid subkutan (1,8 mg 1-mal täglich)
  • Placebo

Der Primäre Endpunkt war die Änderung des HbA1c-Werts bis Woche 26.

Die Wirksamkeit und das Sicherheitsprofil  von oralem Semaglutid und subkutanem Liraglutid waren in dieser Studie ähnlich.

Umfassendes Studienprogramm

Orales Semaglutid wurde in weiteren Studien untersucht.

In allen Studien entsprach das Sicherheitsprofil von oralem Semaglutid den bekannten Nebenwirkungen der GLP-1-Agonisten.

Kardiovaskuläre Sicherheit

Die kardiovaskuläre Sicherheit von oralem Semaglutid versus Placebo wurde mit der PIONEER-6-Studie bestätigt.

Semaglutid hat (als subkutane Injektion) einen positiven Einfluss auf das kardiovaskuläre Risikoprofil in der SUSTAIN-6-Studie gezeigt. Allerdings war die Untersuchung als Nichtunterlegenheitsstudie angelegt. Die Auswertung auf Überlegenheit war nicht im Vorfeld geplant.

Fazit

Ist ein GLP-1-Agonist für einen Patienten die optimale Wahl, könnte orales Semaglutid eine praktische Option sein. Man muss bei der Entscheidung abwägen zwischen der längeren Praxiserfahrung beispielsweise mit Liraglutid und den Vorteilen einer oralen Applikationsform.

Lesen Sie mehr zum Thema in der November-Ausgabe der Arzneimitteltherapie (Zugang nur mit Abo)!