Je jünger Betroffene bei der Diabetes-Diagnose sind, desto geringer ist ihre Lebenserwartung. Pro zehn Jahre einer früheren Diabetes-Diagnose sind es etwa 3 bis 4 Jahre verlorene Lebenszeit.
Steigende Diabetes-Zahlen
Die weltweite Prävalenz für Diabetes mellitus Typ 2 wurde für 2022 auf 537 Millionen Erwachsene geschätzt, mit steigenden Diagnosezahlen bei Jüngeren. Erwachsene mit Typ-2-Diabetes sterben im Durchschnitt sechs Jahre früher als Personen ohne Diabetes.
Wie hoch ist das Mortalitätsrisiko Risiko genau?
In einer großen Beobachtungsstudie wurden nun Daten aus 19 Ländern mit hohem Einkommen von mehr als 1,5 Millionen Teilnehmern und insgesamt 23,1 Millionen Personenjahren ausgewertet.
Bei Diabetes-Erkrankten wurde ein linearer Zusammenhang zwischen einem jüngeren Alter bei der Diagnose und einem erhöhten Risiko für die Gesamtmortalität, kardiovaskuläre Mortalität und auch Mortalität anderer Ursachen beobachtet. Je nach Alter bei Diagnosestellung war das Hazard-Ratio (HR) für die Gesamtmortalität entsprechend erhöht:
- 30-39 Jahre: HR 2,69 (95-Konfidenzintervall (95%-KI) 2,43–2,97)
- 40–49 Jahre: HR 2,26 (95%-KI 2,08–2,45)
- 50–59 Jahre: HR1,84 (95%-KI 1,72-1,97)
- 60–69 Jahre: HR1,57 (95%-KI 1,47–1,67)
- > 70 Jahre: HR 1,39 (95%-KI 1,29–1,51)
Die Zahlen für Männer und Frauen waren ähnlich.
Das HR für die kardiovaskuläre Mortalität betrug bei einer Diabetes-Diagnose zwischen 30 und 39 Jahren sogar 4,20 (95%-KI 3,57–4,94).
Anhand von Todesstatistiken aus der EU wurde berechnet, dass eine 50-jährige Person mit Diabetes bei einer Diagnosestellung im Alter von 30 Jahren 13 Jahre früher stirbt als eine Person ohne Diabetes. Bei einer Diagnose im Alter von 40 Jahren waren es 9 Jahre und mit 50 Jahren noch 5 Jahre früher gegenüber Nichtzuckerkranken.
Frühzeitige Präventionsstrategien notwendig
Der hohe Anstieg des Mortalitätsrisikos bei einer Diabetes-Diagnose in jungen Jahren deutet auf die kumulativen Effekte metabolischer Einflussfaktoren hin.
Jede Dekade, mit der eine Diabetesdiagnose früher erfolgt, ist mit einer um drei bis vier Jahre geringeren Lebenserwartung verbunden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Diabetes sowohl zu verhindern als auch den Erkrankungsbeginn hinauszuzögern und Risikofaktoren bereits bei jungen Diabetikern zu behandeln.
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