Welche Apps erstatten die Krankenkassen?

Das DiGA-Verzeichnis listet die verordnungsfähigen Apps. Vielleicht ist auch was für Ihre Patienten dabei.

Was ist das DiGA-Verzeichnis?

Das BfArM hat das Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) eingerichtet. Die dort gelisteten Apps sind digitale Medizinprodukte. Der Arzt kann sie daher verschreiben oder die gesetzlichen Krankenkassen erstatten sie bei entsprechender Diagnose direkt. Das BfArM hat für die Apps unter anderem den Datenschutz sowie den Nachweis des Herstellers für die positiven Versorgungseffekte geprüft.

Hersteller haben bisher 73 Anträge auf Aufnahme ins DiGA-Verzeichnis gestellt. Das BfArM hat davon 15 Anwendungen im Verzeichnis gelistet, 30 Anträge wurden vom Hersteller zurückgezogen und vier vom BfArM negativ beschieden. Aktuell befinden sich 24 Anträge in der Prüfung. Der Grund für den Rückzug von Anträgen war häufig eine unzureichende Studienqualität.

Welche Apps sind im DiGA gelistet?

Ein großer Teil der Anwendungen nutzt Ansätze aus der kognitiven Verhaltenstherapie, um Beschwerden in verschiedenen Indikationsbereichen zu bessern.

  • CANKADO PRO-React Onco unterstützt Brustkrebspatientinnen und -patienten bei der Erfassung ihrer Beschwerden und gibt Hinweise, wie dringend diese mit dem Arzt besprochen werden müssen.
  • Bisher gibt es zwei Selbsthilfe-Programme für Patienten mit Depression: deprexis und Selfapys Online-Kurs bei Depression.
  • elevida: Reduktion von Fatigue bei Patienten mit multipler Sklerose. Die App nutzt dazu Ansätze aus der kognitiven Verhaltenstherapie.
  • Drei Apps beschäftigen sich mit Angststörungen. Dabei kommen virtuelle Expositionstrainings zum Einsatz, zum Beispiel mit einer Virtual-Reality-Brille: Invirto- Die Therapie gegen Angst, Mindable: Panikstörung und Agoraphobie, velibra
  • Kalmeda: Verhaltenstherapeutische Therapie bei Tinnitusbelastung. Enthalten sind zum Beispiel Hintergrundgeräusche und Entspannungsanleitungen.
  • M-sense Migräne ist ein digitales Behandlungsprogramm für Patienten mit Migräne. Enthält ein Migränetagebuch und Anleitungen zur Migräneprophylaxe
  • Mika: Linderung psychosomatischer Folgen von Diagnosen und Therapien von Malignomen durch Dokumentation von Belastung, Symptomen und Nebenwirkungen.
  • Rehappy: unterstützt die Nachsorge von Schlaganfallpatienten.
  • somnio: ist eine digitale Anwendung zur Behandlung von Ein- und Durchschlafstörungen. Die Patienten lernen, einem individuell abgestimmten Schlaf-Wach-Rhythmus zu folgen oder Techniken, um sich in einen schlaffördernden Zustand zu versetzen.
  • Vivira: Übungen für Patienten mit Arthrose-bedingten Schmerzen oder anderen Schmerzen im orthopädischen Bereich.
  • vorvida: Management eines gesundheitsschädlichen Trinkverhaltens. vorvida basiert auf psychotherapeutischen Ansätzen und Verfahren insbesondere der kognitiven Verhaltenstherapie.
  • zanadio unterstützt eine Adipositastherapie. Die App soll helfen, Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten umzustellen.

Update

Seit dem Erscheinen dieses Beitrags hat sich einiges getan. Was es neues und wissenswertes zum Thema „Apps auf Rezept“ gibt, lesen sie hier.