COVID-19; Originalbild: Eisenhans/Adobe Stock

COVID-19: Sterblichkeit im Jahresverlauf 2020 gesunken

Es gibt auch noch gute Nachrichten im Zusammenhang mit Corona: Inzwischen sterben in Deutschland weniger COVID-19-Patienten als noch zu Beginn der Pandemie. Das ergab eine von Forschenden des Universitätsklinikum Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg veröffentlichte Studie.

Weniger Menschen sterben an COVID-19

In der in der Zeitschrift Anästhesiologie & Intensivmedizin publizierten Studie analysierten Wissenschaftler die Krankenhausaufenthalte von insgesamt 1318 COVID-19-Patienten an 14 deutschen Universitätskliniken. Im untersuchten Zeitraum von Januar bis September 2020 zeigt sich ein Rückgang der durchschnittlichen Sterberate von anfangs 21% (Januar bis April) auf 13% (Mai bis September).

Bei beatmeten Patienten lag die Sterberate im ersten Abschnitt bei fast 40% und sank im späteren Zeitraum auf 34%. Besonders auffällig war die Reduktion der Sterblichkeitsrate bei Über-60-Jährigen zu sehen.

Risikofaktoren Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen

Die Wissenschaftler berücksichtigten auch verschiedene Risikofaktoren, darunter Beatmungsstatus, Geschlecht, Lebensalter, Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation und Begleiterkrankungen. Häufige weitere Erkrankungen der COVID-19-Patienten in den eingeschlossenen Unikliniken waren Niereninsuffizienz (35%), Blutarmut (26%) und Diabetes mellitus (21%). Mit 58 % war der Großteil der hospitalisierten COVID-19-Patienten ≥ 60 Jahre alt. Unter den verstorbenen Patienten waren 83% ≥ 60 Jahre alt.

Der Anteil männlicher COVID-19-Patienten lag insgesamt bei 63%, bei den beatmeten Patienten waren 75% männlich, bei den verstorbenen 73%.

Mehr Erfahrung, bessere Behandlungsmöglichkeiten

Aus Sicht der Studienautoren ist der Rückgang der Sterblichkeit im Jahresverlauf 2020 auf die kontinuierliche Optimierung der COVID-19-Behandlung, bessere Therapieempfehlungen sowie die zunehmende Erfahrung der Behandlungsteams zurückzuführen.

Einschränkend muss gesagt werden, dass diese retrospektive Untersuchung nur an 14 Unikliniken durchgeführt wurde. Sie lässt somit keine Aussagen zur Entwicklung der Sterblichkeit an anderen Kliniken zu. Doch der Trend deckt sich mit anderen Erhebungen – etwa aus New York.

Quellen

Schüttler J et al. Letalität von Patienten mit COVID-19: Untersuchungen zu Ursachen und Dynamik an deutschen Universitätsklinika. Anästhesiologie & Intensivmedizin 2021. Online First.

Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF), Pressemitteilung vom 25. März 2021