Alzheimer-Therapie bleibt schwierig

Heute ist Weltalzheimertag, der die Gesellschaft auf das Thema Alzheimer und andere Demenzerkrankungen aufmerksam machen soll.

Viele Wirkstoffe im Test durchgefallen

Es gibt nur wenige Arzneimittel, die zur Linderung von Symptomen eingesetzt werden können (z. B. Cholinesterase-Hemmer). Nach einem kurativen Ansatz wird aber weiterhin gesucht. Viele potenzielle Wirkstoffe (kurativ und symptomatisch) sind in der Studienphase gescheitert, z.B. Verubecestat, Solanezumab und Idalopirdin.

In einer Studie wurde nun getestet, ob sich Rotigotin positiv auf die kognitiven Funktionen von Alzheimer-Patienten auswirkt.

Rotigotin ohne nennenswerte Vorteile

In der verblindeten, placebokontrollierten Phase-II-Studie erhielten 94 Patienten entweder transdermale Rotigotin-Pflaster (2mg für eine Woche, dann 4mg für 23 Wochen) oder Placebo-Pflaster.

Für die Gesamtbeurteilung der kognitiven Fähigkeiten wurde die Alzheimer’s Disease Assessment Scale–Cognitive Subscale (ADAS-Cog) zurate gezogen (primärer Endpunkt). Hier ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen.

Lediglich in sekundären Endpunkten zeigten sich signifikante Vorteile: Möglicherweise könne laut Autoren eine Therapie sinnvoll sein, wenn die Einschränkung der kongnitiven Funktionen durch einen Nervenzelluntergang in den Frontalllappen bedingt ist. Zudem könnte die Beeinträchtigung im Alltag etwas aufgehalten werden (bessere Werte im Alzheimer Disease Cooperative Study–Activities of Daily Living score).

Quelle

Koch G, et al. Effect of Rotigotine vs Placebo on Cognitive Functions Among Patients With Mild to Moderate Alzheimer Disease. A Randomized Clinical Trial. JAMA Netw Open 2020;3(7):e2010372. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.10372.