Die SPRINT-Studie wurde abgebrochen, nachdem eine intensive Blutdrucksenkung bei Hypertonikern für die vaskulären Endpunkte eine deutliche Überlegenheit gegenüber der Standardtherapie zeigte. Seitdem werden die Studie und ihr Design diskutiert. Aber welche Auswirkungen hatte die intensive Blutdrucksenkung auf die kognitiven Parameter?
In die SPRINT-Studie wurden Personen im Alter über 50 Jahre mit systolischen Blutdruckwerten zwischen 130 und 180 mm Hg eingeschlossen. Die Studienteilnehmer mussten ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko aufweisen, durften aber weder Diabetes mellitus noch einen vorausgegangenen Schlaganfall haben. Die Patienten wurden in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Zielwerten für den systolischen Blutdruck randomisiert:
- Intensive Therapiegruppe (Zielwert ≤ 120 mm Hg)
- Standardtherapiegruppe (Zielwert ≤ 140 mm Hg)
Der kognitive Status der Studienteilnehmer wurde mit dem Montreal Cognitive Assessment (MoCA) erfasst. Bei Patienten mit pathologischen Werten im MoCA wurde eine ausführliche neuropsychologische Testung durchgeführt. Die Ergebnisse des MoCA wurden eingeteilt in: keine kognitive Störung, leichte kognitive Beeinträchtigung oder mögliche Demenz. Die Untersuchungen fanden bei Studieneinschluss sowie nach zwei und vier Jahren statt.
Weniger kognitive Beeinträchtigung
Bei 92% der 9361 Teilnehmer lag mindestens ein Ergebnis der Prüfung kognitiver Funktionen vor. Die mittlere Behandlungszeit betrug 3,4 Jahre und die mediane Follow-up-Dauer fünf Jahre.
- Eine mögliche Demenz wiesen 149 Patienten in der intensiven Therapiegruppe und 176 in der Kontrollgruppe auf.
- Eine leichte kognitive Beeinträchtigung lag bei 287 versus 353 der Patienten vor.
Der Unterschied war bei den Demenzfällen nicht statistisch signifikant.
Eine ausführliche Vorstellung der Studie von Herrn Prof. Diener und seinen Kommentar können Abonnenten der Zeitschrift „Arzneimitteltherapie“ in der Juni-Ausgabe lesen (online ab 31.05.19).