Fördern Arzneimittel Allergien?

Fördern Arzneimittel Allergien?

Eine Studie belegte einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Antibiotika und Säureblockern im Säuglingsalter und der Entstehung von Allergien. Als Ursache wird die Veränderung des Mikrobioms diskutiert.

In der retrospektiven Kohortenstudie wurden knapp 800.000 Kinder untersucht – davon bildeten gut 600.000 die Kontrollgruppe, weil sie weder Antibiotika noch Protonenpumpenhemmer oder H2-Antihistaminika erhalten hatten. Beide Arzneimittelgruppen haben einen Einfluss auf das Mikrobiom. Wird das Mikrobiom gestört, kann das die Entstehung von Allergien möglicherweise begünstigen.

Sowohl die Gabe von Antiinfektiva als auch die von säurehemmenden Medikamenten war signifikant mit einem höheren Allergierisiko verknüpft. Am häufigsten waren Lebensmittelallergien, darauf folgten allergische Rhinitis, Kontaktdermatitis, atopische Dermatitis und Asthma.

Gesichert ist das alles jedoch keineswegs. Die Autoren räumen nämlich ein, dass der kausale Zusammenhang umgekehrt sein könnte: Das heißt, möglicherweise haben die Kinder Antibiotika oder Säureblocker erhalten, weil eine Allergie fälschlicherweise als Infektion oder Reflux diagnostiziert wurde.

Fazit

Die Autoren resümieren daher, dass Antazida und Antibiotika nur dann angewendet werden sollten, wenn ein klarer klinischer Benefit zu erwarten ist.

Eine ausführlichere Beschreibung der Studie finden Sie in der neuen KPH, die am 31.08. erscheint.