Wenn Sie manchmal unsicher sind, was Sie empfehlen sollen, kann Ihnen diese Studie weiterhelfen.
Empfehlungen uneinheitlich
Bei Kleinkindern wird oft Paracetamol als Mittel der Wahl zur Fiebersenkung genannt. Im Vergleich zu Ibuprofen schätzen viele Kollegen das Nebenwirkungsprofil als besser ein. Einige Autoren warnen zum Beispiel vor einem akuten Nierenversagen unter Ibuprofen im Zusammenhang mit einer Dehydrierung. Auf der anderen Seite hört man auch immer wieder von Folgeschäden nach Paracetamol und von Leberschäden durch Überdosierung.
Gerade bei Kindern unter 2 Jahren gehen die nationalen Empfehlungen auseinander. Die Autoren eines aktuellen Reviews mit Metaanalyse haben die verfügbaren Daten zusammengestellt.
Metaanalyse mit 19 Studien
In die Metaanalyse flossen 19 Studien mit 241.138 Teilnehmern ein. 11 davon waren randomisiert. Alle Probanden waren jünger als 2 Jahre.
Im Vergleich mit Paracetamol reduzierte Ibuprofen die Körpertemperatur stärker (in den Zeiträumen < 4 Stunden und 4 bis 24 Stunden). Im Zeitraum 4 bis 24 Stunden hatten die kleinen Patienten unter Ibuprofen auch weniger Schmerzen.
Unerwünschte Ereignisse waren selten. Es konnten keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen den beiden Stoffen ausgemacht werden.
Fazit und Kommentar
Beide Wirkstoffe können sicher bei Patienten unter zwei Jahren eingesetzt werden. Einschränkend muss ich betonen, dass in der Metaanalyse nur wenige Kinder im Alter unter 6 Jahren eingeschlossen waren und keine Neugeborenen. Zu den Langzeitnebenwirkungen gab es ebenfalls wenige Daten. Ibuprofen scheint das Fieber etwas besser zu senken. Auch eine bessere analgetische Wirkung ist plausibel. In anderen Indikationen zeigte Ibuprofen im Vergleich mit Paracetamol ebenfalls eine stärkere analgetische Potenz.