Heute ist Welttag der Suizidprävention

Heute ist Welttag der Suizidprävention. Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 10.000 Menschen durch Suizid. Das sind mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle und Gewalttaten ums Leben kommen. Die meisten von ihnen (ca. 70 %) sind Männer. Die Zahl der Suizidversuche wird allerdings auf das Zehnfache geschätzt. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Patienten mit psychischen Störungen oder Suchterkrankungen.

Präventionsmaßnahmen bei Suizidabsichten

Viele Menschen mit Suizidabsichten können durch passende Ansprache und geeignete Hilfsmaßnahmen gerettet werden. Daher kommt der Prävention eine besondere Bedeutung zu. Das Nationale Suizidpräventionsprogramm (NaSPro) Deutschland ist ein Netzwerk aus mehr als 90 Institutionen, Organisationen und Verbänden. Ziel ist die gesamtgesellschaftliche Aktivierung auf dem Gebiet der Suizidprävention. Da Arzneimittel bei Suiziden und -versuchen eine wichtige Rolle spielen, ist auch der Apotheker bei der Prävention gefragt.

In Zusammenarbeit mit der ABDA hat daher die Arbeitsgemeinschaft „Alte Menschen“ der NaSPro den Gesprächsleitfaden „Suizidale Menschen in der Apotheke – Warnzeichen erkennen und reagieren“ für Apotheker veröffentlicht (PDF).  In dem Leitfaden finden sich neben den Warnzeichen auch Informationen zur Gesprächsführung mit Patienten in solchen Ausnahmesituationen sowie wichtige Kontaktadressen.

Suizid-Statistiken

Im Jahr 2018 lag das Durchschnittsalter bei Männern zum Zeitpunkt des Suizids bei ca. 58 Jahren. Frauen waren im Durchschnitt 59 Jahre alt. Mit 7,7 Suiziden pro 100.000 Einwohner hatte Nordrhein-Westfalen die niedrigste Suizidrate, wohingegen Sachsen-Anhalt mit 13,7 Suiziden pro 100.000 Einwohnern die höchste Rate aufwies. Insgesamt ist die Zahl der Suizide seit den 1980er Jahren aber deutlich zurückgegangen.

Anonyme und kostenlose Hilfsangebote

Telefonseelsorge rund um die Uhr: 0800/1110111 oder 0800/1110222

Kinder- und Jugendtelefon Nummer gegen Kummer : 116111