5 Fragen zur rheumatoiden Arthritis

Bei der rheumatoiden Arthritis denkt man zunächst an alte Menschen. Aber stimmt das? Wir haben 5 Fragen zur Erkrankung zusammengestellt. Kennen Sie alle Antworten?

Ist die rheumatoide Arthritis genetisch bedingt?

Als Ursache für die rheumatoide Arthritis werden mehrere genetische und Umweltfaktoren diskutiert. Es gibt jedoch einen Faktor, den man selbst kontrollieren kann: Das Rauchen. Sieben Zigaretten am Tag steigern das Erkrankungsrisiko für eine rheumatoide Arthritis um mehr als das Doppelte.

Bekommen nur alte Menschen rheumatoide Arthritis?

Tatsächlich hat die Diagnoseprävalenz der rheumatoide Arthritis ihren Höchstwert in der Altersgruppe der 75- bis 79-Jährigen (3,30 % bei Frauen, 1,71 % bei Männern). Aber die Prävalenz steigt bereits im Alter von 40 Jahren an.  In der Gruppe 30 bis 39 Jahre betrug sie bei Frauen etwa 0,5 % [1].

Ist Methotrexat veraltet?

Methotrexat stellt nach wie vor den Goldstandard in der Erstlinientherapie der rheumatoiden Arthritis dar. Außer es liegt eine Unverträglichkeit vor. Dann empfiehlt die Leitlinie Leflunomid oder Sulfasalazin. Reicht eine Monotherapie nicht aus und liegt keine ungünstige Prognose vor, kann zum Beispiel eine Kombination aus Methotrexat, Hydroxychloroquin und Sulfasalazin eingesetzt werden.

Wann sollte ein Biologikum eingesetzt werden?

Mittlerweile stehen zahlreiche Biologika und die zielgerichteten Antirheumatika mit unterschiedlichen Zielstrukturen zur Verfügung.

  • TNF-Hemmer (Adalimumab, Etanercept, Infliximab, Certolizumab, Golimumab)
  • Anti-IL-6-Rezeptor-Antikörper (Tocilizumab, Sarilumab)
  • Anti-CD-20-Antikörper (Rituximab)
  • Inhibitor der T-Zell-Antwort (Abatacept)
  • JAK-Inhibitoren (Baricitinib, Tofacitinib)

Biologika sollten nach der Erstlinientherapie mit Methotrexat eingesetzt werden, wenn eine ungünstige Prognose vorliegt. Außerdem sind sie eine Option, wenn eine Kombinationstherapie mit klassischen Therapeutika nicht erfolgreich war.

Sind Originale besser als Biosimilars?

Biosimilars sind hinsichtlich Sicherheit und Wirkung im Vergleich mit ihren Originalen als gleichwertig zu betrachten. Bei einer Neueinstellung können Biosimilars ohne Bedenken eingesetzt werden. Zudem belegen einige Studien, dass der Wechsel vom Original auf das Biosimilar möglich ist. Dieser Wechsel sollte aber nur in Absprache mit dem Arzt erfolgen.


Quelle

Schmeiser T. Rheumatoide Arthritis. Erscheint im September auf www.arzneimitteltherapie.de.

Literatur

  1. Steffen A, et al. Epidemiology of rheumatoid arthritis in Germany – an analysis based on nationwide claims data of outpatient care. Epidemiol Rheumatoiden Arthritis Dtschl – Eine Analyse Anhand Bundesweiter Vertragsärztlicher Abrechn. 2017;Versorgungsatlas-Bericht Nr. 17/08 (Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi)). doi:10.20364/VA-17.08.