SGLT-2-Inhibitoren sind mittlerweile fester Bestandteil der Leitlinien zur Behandlung des Typ-2-Diabetes. Über den Einsatz bei Patienten ohne Diabetes diskutieren die Wissenschaftler ebenfalls. Nun veröffentlichte eine Studiengruppe Daten zur Lebensqualität.
SGLT-2-Inhibitoren reduzieren die Rückresorbtion von Glucose aus dem Primärharn. So senken sie den Blutglucosespiegel sowie in geringem Umfang auch den Blutdruck. In kardiovaskulären Endpunktsstudien reduzierten die Substanzen die kardiovaskuläre Mortalität und die Hospitalisierung aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse. Daher sollten Patienten mit Diabetes und kardiovaskulären Vorerkrankungen bevorzugt mit SGLT-2-Inhibitoren oder GLP-1-Rezeptor-Agonisten behandelt werden, sobald Metformin allein nicht ausreicht.
Verbesserung auch bei Patienten ohne Diabetes
In die internationale, multizentrische, randomisierte, doppelblinde Parallelgruppenstudie DAPA-HF (Dapagliflozin and prevention of adverse-outcomes in heart failure) wurden 4744 Patienten mit Herzinsuffizienz (Stadium II bis IV) und reduzierter Ejektionsfraktion (LVEF < 40 %) sowohl mit als auch ohne Typ-2-Diabetes eingeschlossen.
Sie erhielten entweder
- 10 mg Dapagliflozin täglich oder
- Placebo
zusätzlich zum Behandlungsstandard.
Der zusammengesetzte primäre Studienendpunkt war definiert als Zeit bis zum ersten Auftreten von kardiovaskulär bedingtem Tod, Hospitalisierung aufgrund Herzinsuffizienz oder notfallmäßigem Arztkontakt wegen Herzinsuffizienz.
Im Follow-up-Zeitraum von 18 Monaten war die Inzidenzrate für den primären Endpunkt mit 16,3 % vs. 21,2 % in der Dapagliflozin-Gruppe signifikant niedriger als in der Placebo-Gruppe.
Lebensqualität ebenfalls besser
In einer zusätzlichen Analyse der Patientendaten zeigte sich auch eine Verbesserung der Lebensqualität. Nach Einschätzung der Autoren ist sie nicht sehr groß. Allerdings ist somit belegt, dass ein eventueller Überlebensvorteil nicht durch eine reduzierte Lebensqualität erkauft wird.
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