Nach einem etwa dreijährigen Bearbeitungsprozess liegen mit der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Hypertonie seit Anfang Dezember 2022 neue Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Menschen mit (Verdacht auf) arterielle(r) Hypertonie vor. Bis zum 12. Januar 2023 kann die Leitlinie kommentiert werden.
Versorgung der Patienten mit Hypertonie verbessern
Etwa ein Viertel bis ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland leidet unter Hypertonie. Die hohe Prävalenz und Inzidenz auf der einen und große Unterschiede in der Versorgungsqualität auf der anderen Seite machen deutlich, dass die Versorgung von Menschen mit Hypertonie Optimierungsbedarf hat.
Mit der NVL Hypertonie – Version 1.0 liegen nun nach einem etwa dreijährigen Bearbeitungsprozess Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Menschen mit (Verdacht auf) arterielle(r) Hypertonie vor. Sie fassen den aktuellen Wissensstand zusammen.
Ziele der Leitlinie sind, die patientenzentrierte Versorgung durch bessere Kommunikation zwischen Behandelnden und Erkrankten, gemeinsame Vereinbarung von individuellen Therapiezielen sowie die Förderung der Therapieadhärenz zu verbessern. Außerdem soll nichtmedikamentösen Therapien als Basis der Langzeitversorgung ein höherer Stellenwert zukommen.
Interessierte können die Konsultationsfassung der Leitlinie nun bis zum 12. Januar 2023 kommentieren. Die Leitliniengruppe prüft anschließend die eingegangenen Vorschläge und entscheidet darüber, ob sie in der Endfassung berücksichtigt werden. Alle Kommentare und deren Bewertung werden im Leitlinienreport veröffentlicht.
Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Mit der Durchführung, Organisation und methodischen Begleitung der NVL wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) beauftragt.