Kein Vorteil für Intervallfasten

In den letzten Jahren ist Intervallfasten eine beliebte Methode zum Abnehmen geworden, der häufig nachgesagt wird, besonders effektiv und nachhaltig zu sein. Beim Vergleich einer einfachen Reduktionsdiät mit dem Intervallfasten – ebenfalls kalorienreduzierte Diät – ergaben sich jedoch keine Unterschiede der beiden Methoden.

Intervallfasten im Trend

Immer mehr Menschen sind übergewichtig und rund ein Viertel der Deutschen hat im Jahr 2021 Interesse an Diäten und Diätprodukten gezeigt. Maßnahmen zur Gewichtsreduktion sind oft jedoch nur mäßig erfolgreich (unter 5% Gewichtsverlust in zwölf Monaten) und das Halten des neuen Gewichts ist schwierig.

Ein Trend der letzten Jahre ist das Intervallfasten, auch 16:8- oder 5:2-Diät genannt. Dabei muss entweder täglich eine Fastenzeit von 16 Stunden eingehalten werden (16:8) oder zwei Tage pro Woche gefastet werden (5:2).

In einer Studie wurde die Methode nun mit einer einfachen Reduktionsdiät bei übergewichtigen Menschen (BMI 28 bis 45) verglichen.

Reduktionsdiät vs. Intervallfasten

Für zwölf Monate sollten sich alle 139 Teilnehmer der Studie kalorienreduziert ernähren (1500 bis 1800 kcal pro Tag für Männer, 1200 bis 1500 kcal pro Tag für Frauen). Die Hälfte erhielt zusätzlich die Anweisung, nur zwischen 08:00 und 16:00 Uhr zu essen.

Nach zwölf Monaten wurde die Gewichtsabnahme in beiden Gruppen verglichen. Ferner gingen Veränderungen des Taillenumfangs und BMI in die Auswertung ein sowie der Körperfettanteil und metabolische Risikofaktoren. Die Gruppen waren vergleichbar und hielten sich auch gleichermaßen an die Vorgaben (Anteil der Tage, an denen sich Probanden an die Vorgaben hielten: 84,0 ± 16,1% und 83,8 ± 12,6%).

Keine signifikanten Unterschiede

Nach zwölf Monaten ergaben sich keine signifikanten Unterschiede in beiden Gruppen. Probanden beider Gruppen verloren Gewicht (Differenz zwischen den Gruppen 1,8 kg, p=0,11) und der Anteil an Teilnehmern, die ihr Gewicht um mehr als 5%, 10% oder 15% reduziert hatten, war ähnlich. Auch hinsichtlich Körperfettanteil und BMI konnte keine Methode Überlegenheit demonstrieren. Beide Gruppen profitierten gleichermaßen von einem niedrigeren Blutdruck und auch bei Blutfett- und Blutzuckerwerten ließen sich keine Unterschiede finden.

Die Studienautoren resümieren, dass das Intervallfasten gegenüber der einfachen Reduktionsdiät keinen zusätzlichen Vorteil bringt. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam vor einigen Jahren eine Untersuchung aus Heidelberg.

Quelle

Liu D, et al. Calorie restriction with or without time-restricted eating in weight loss. N Engl J Med 2022;386:1495–1504. DOI: 10.1056/NEJMoa2114833.