Länger leben mit Bewegung

Laut einer Kohortenstudie scheint es einen Zusammenhang zwischen sportlicher Betätigung und der Sterblichkeit zu geben.

Aerobes Training oder Muskelaufbau?

Die amerikanischen Physical Activity Guidelines for Americans (PDF) empfehlen aerobes und Muskelaufbau-Training für eine bessere Gesundheit. 80% der Erwachsenen erfüllen diese Empfehlungen jedoch nicht. Eine Studie sollte jetzt klären, ob dieser Mangel an Bewegung sich in einer erhöhten Sterblichkeit niederschlägt.

Die Daten von knapp 480.000 Menschen über 18 Jahre wurden dazu ausgewertet. Die Teilnehmer berichteten selbst über ihre sportliche Aktivität und wurden dann in vier Gruppen einsortiert:

  • Zu wenig aktiv
  • Nur aerobes Training
  • Nur Muskelaufbau
  • Aerobes und Muskelaufbau-Training gemäß der Empfehlung

Untersucht wurde der Einfluss der körperlichen Betätigung auf die Gesamtsterblichkeit und auch auf die Sterblichkeit aus bestimmten Ursachen (kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs, Erkrankungen der unteren Atemwege, Unfälle/Verletzungen, Alzheimer, Diabetes, Influenza/Pneumonie, einige Nierenerkrankungen)

Mehr Sport = länger leben

Während der knapp neun Jahre dauernden Beobachtung starben rund 60.000 der Teilnehmer. Die Sportler hatten dabei ein niedrigeres Risiko als Menschen, die sich nicht regelmäßig betätigten. So war die Gefahr zu sterben für die Muskelaufbau-Gruppe 11% niedriger als für Nichtsportler. Das aerobe Training schlug sogar mit einer Risikoreduktion um 29% zu Buche und diejenigen, die beide Trainingsarten verfolgten, wurden mit einem um 40% niedrigeren Sterberisiko belohnt.

Ein ähnlicher Zusammenhang wurde für den Tod durch bestimmte Ursachen gesehen. Für aerobes Training und den kombinierten Trainingsplan wurde bei jeder der definierten Krankheiten eine Risikoreduktion für Tod beobachtet, für das Muskeltraining immerhin bei den kardiovaskulären Erkrankungen, Krebs und Erkrankungen der unteren Atemwege. Besonders ausgeprägt war der Effekt bei Atemwegserkrankungen.

Die Autoren resümieren, dass ihre Untersuchungen die Empfehlungen für regelmäßige Bewegung unterstützen. Die Annahme liegt nahe, dass sportliche Betätigung sinnvoll ist, ein kausaler Zusammenhang kann jedoch anhand der Studie nicht belegt werden. Zudem ist eine große Schwäche der Studie, dass ausschließlich Selbstauskünfte ausgewertet wurden, was die Ergebnisse verzerren kann.