Verschiedene Biologika stehen für die Therapie der Colitis ulcerosa zur Verfügung. In einer aktuellen Studie wurden nun Vedolizumab und Adalimumab direkt verglichen.
Therapie der Colitis ulcerosa
Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die meist in Schüben verläuft. Im Gegensatz zu Morbus Crohn ist jedoch nur die Schleimhaut des Dickdarms betroffen. In Deutschland leiden knapp 170.000 Menschen an der Erkrankung, die unter anderem mit Bauchschmerzen, blutigen Durchfällen und erhöhtem Stuhldrang einhergeht.
Üblicherweise beginnt eine Therapie mit Aminosalicylaten (vor allem Mesalazin). Wenn diese nicht vertragen werden, die Therapie versagt oder bei schweren Verläufen kommen Immunmodulatoren wie Azathioprin oder Glucocorticoide zum Einsatz.
Sollten diese immer noch nicht den gewünschten Behandlungserfolg bringen, stehen mittlerweile auch einige Antikörper zur Verfügung. Zwei davon sind der Integrin-Antagonisten Vedolizumab und der TNFα-Blocker Adalimumab. Doch welcher ist besser geeignet?
Antikörper-Vergleich in Phase III
In einer randomisierten, doppelblinden Phase-IIIb-Studie wurden die beiden Antikörper bei 769 Patienten mit moderater bis schwerer Colitis ulcerosa verglichen. Die Studie lief über 52 Wochen und die Patienten erhielten entweder:
- Vedolizumab: 300 mg i.v. am Tag 1 und Woche 2, 6, 14, 22, 30, 38 und 46 (plus subkutane Placebo-Injektion passend zur Adalimumab-Gruppe)
- Adalimumab: 4-mal 40 mg s.c. in den ersten beiden Tagen, 2-mal 40 mg in Woche 2 und dann 40 mg alle 2 Wochen bis Woche 50 (plus Placebo i.v. passend zur Vedolizumab-Gruppe)
Primärer Endpunkt war die klinische Remission in Woche 52, also die Mukosaheilung. Außerdem wurden endoskopische Verbesserungen und die glucocorticoidfreie klinische Remission in Woche 52 bei entsprechend vorbehandelten Patienten betrachtet (Glucocorticoide wurden während der Studie versuchsweise ausgeschlichen).
Vorteil Vedolizumab
31,3 % der Patienten unter Vedolizumab-Gruppe erreichten klinische Remission gegenüber 22,5 % unter Adalimumab. Auch bei der endoskopischen Untersuchung schnitten diese Patienten besser ab. Lediglich für die glucocorticoidfreie klinische Remission zeigte sich ein Vorteil für Adalimumab.
41 Patienten in der Vedolizumab-Gruppe und 82 Patienten der Adalimumab-Gruppe brachen die Therapie wegen mangelnder Wirksamkeit ab, 25 bzw. 17 Patienten wegen Nebenwirkungen.
Ausführlichere Informationen zur Studie finden KPH-Abonnenten in der Februar-Ausgabe der Krankenhauspharmazie.