„Jeder Tag ist Leber-Tag“

Das ist das Motto des 20. Deutschen Lebertages, der auf die Bedeutung von Lebererkrankungen hinweisen soll, und Menschen dazu anhält, aktiv die Lebergesundheit zu fördern und zu verbessern.

Deutsche Leberstiftung wirbt für gesunden Lebensstil

In ihrer Pressemitteilung zum diesjährigen Deutschen Lebertag ruft die Deutsche Leberstiftung zu einem lebergesunden Leben auf. Jeder könne mit seinem Lebensstil in punkto Ernährung, Bewegung, Rauchen oder Alkoholkonsum in gewissem Grad Einfluss auf seine Lebergesundheit nehmen. Problematisch sei auch, dass Lebererkrankungen oft lange unentdeckt bleiben, weil sie oft keine Schmerzen verursachen.

Die Stiftung warnt vor stetig steigenden Zahlen der Patienten, die an einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) leiden. Diese kann direkt in eine Leberzirrhose, ein hepatozelluläres Karzinom oder eine Fettleber-Hepatitis (NASH) münden. Für letztere gibt es bisher keine Arzneimitteltherapie, allerdings befinden sich verschiedene Wirkstoffe in der klinischen Prüfung.

Wirkstoffe bei NASH

Zur Behandlung der NASH sind derzeit in Phase-III-Prüfung (Auswahl):

  • Obeticholsäure, die den Gallensäurestoffwechsel beeinflussen kann und in einer Studie zeigte, dass sie das Fibrosestadium der Patienten verbesserte ohne dass die NASH fortschritt (Studie NCT02548351)
  • Cenicriviroc, ein Antagonist an den Chemokinrezeptoren CCR2 und CCR5, der ebenfalls die Leberfibrose signifikant verbesserte (Studie NCT03028740)
  • Elafibranor, ein Agonist an den Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptoren α und δ, beeinflusste die Insulinresistenz und die Serumlipide positiv und schien so einen Rückgang der NASH zu unterstützen (Studie NCT02704403)
  • Aramchol greift in den hepatischen Fettstoffwechsel ein und reduziert die hepatischen Triglyceride (Studie NCT04104321)

Auch wenn die medikamentöse Therapie der NASH somit in naher Zukunft wahrscheinlich möglich sein wird, lohnt sich ein gesunder Lebensstil sicher trotzdem!