Migränetherapeutika auch bei Clusterkopfschmerz?

In den letzten Jahren wurden einige CGRP-Antikörper zur Migräne-Prophylaxe zugelassen. Einer davon – Galcanezumab – wurde nun auch an Patienten mit episodischem Clusterkopfschmerz getestet.

Einseitige Schmerzattacken

Der gegen das Calcitonin Gene-related Peptid (CGRP) gerichtete Antikörper Galcanezumab ist zur Migräne-Prophylaxe bei Erwachsenen mit mindestens vier Migränetagen pro Monat zugelassen. Er wird in einer Dosierung von 120 mg einmal monatlich subkutan angewendet. Einen Zusatznutzen hat der G-BA dem Arzneimittel im September für die Patientengruppe zugesprochen, die ansonsten nur für Best Supportive Care infrage kommt.

Inzwischen wurde diese Therapiemöglichkeit auch für Clusterkopfschmerzen getestet.

Der Clusterkopfschmerz ist – anders als der Migränekopfschmerz – ein streng einseitiger Kopfschmerz, der mit (manchen der) folgenden Symptome auftritt: gerötete oder tränende Augen sowie geschwollene Augenlider, verstopfte oder laufende Nase, vermehrtes Schwitzen im Gesicht und körperliche Unruhe mit Bewegungsdrang.

Die Attacken treten bei manchen Patienten mehrmals täglich auf und können wenige Minuten oder auch bis zu drei Stunden dauern. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen.

Zahl der wöchentlichen Schmerzattacken sinkt

106 Patienten mit einer Clusterkopfschmerzattacke jeden zweiten Tag bis acht Attacken pro Tag wurden in die Studie aufgenommen. Sie erhielten im achtwöchigen Untersuchungszeitraum in Woche null und vier 300 mg Galcanezumab oder Placebo.

In den drei Wochen nach der ersten Injektion profitierten die Patienten unter Galcanezumab von der Therapie: Die Zahl der Schmerzattacken sank um 8,7 pro Woche und unter Placebo nur um 5,2 (signifikant). Auch der Patientenanteil, bei dem sich die Zahl der Schmerzattacken mindestens halbiert hatte, war unter Galcanezumab signifikant größer als unter Placebo.

Die insgesamt hohen Responderraten erklären die Studienautoren mit dem normalen Verlauf der Erkrankung, da viele Pateinten im Studienverlauf wieder eine Remissionsperiode erreichten.

Ausführlichere Informationen zur Studie finden Abonnenten in der Dezember-Ausgabe der Krankenhauspharmazie und in der Arzneimitteltherapie.