Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, ist höher als viele denken, so eine gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit, des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) anlässlich des Weltdiabetes-Tages.
Weltdiabetestag
Am heutigen Weltdiabetestag, der wie letztes Jahr schon unter dem Motto „Diabetes und Familie“ steht, soll das Bewusstsein für die Auswirkungen von Diabetes auf die Familie geschärft und die Rolle der Familie im Alltag, in der Pflege, Prävention und Aufklärung gefördert werden. Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes sind unter anderem Übergewicht, höheres Alter und Rauchen. Diabetes ist eine der Hauptursachen für Blindheit, Amputation, Herz- und Nierenerkrankungen sowie vorzeitigen Tod. Daher sind eine frühzeitige Diagnose und Behandlung wichtig, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden oder zu verzögern.
Diabetes-Selbsttest
Hätten Sie es gewusst? 80 % der Typ-2-Diabetesfälle könnten durch einfache Maßnahmen wie eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung verhindert werden. Wie hoch Ihr Risiko ist, an Diabetes zu erkranken, können Sie im Deutschen-Diabetes-Risiko-Test® herausfinden, der von der BzgA in Kooperation mit anderen Partnern wie dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam erstellt wurde. Zum Test gelangen Sie hier.
Diabetessituation in Deutschland
In Deutschland haben nach Daten des RKI 9,2 % der 18- bis 79-jährigen Bevölkerung einen Diabetes, darunter sind 2 % mit einem unerkannten Diabetes. Die meisten leiden an Typ-2-Diabetes. Damit sind in Deutschland ungefähr 7 Millionen Menschen betroffen. Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 500 000 Erwachsene neu. Der Anteil der diagnostizierten Erkrankungen stieg von 1998 bis 2010 von 5 % auf 7,2 %. Der Anteil an unerkanntem Diabetes sank von 3,4 % auf 2 %, was laut RKI auch an einer verbesserten Früherkennung liegt.
Gestationsdiabetes
Von einem Gestationsdiabetes wird gesprochen, wenn er erstmals in der zweiten Schwangerschaftshälfte auftritt. Häufig bildet er sich nach der Entbindung zurück. Allerdings erhöht er das Risiko der Mutter, später an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Gestationsdiabetes ist zudem ein Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen. Interessanterweise ist die Prävalenz in Deutschland von 2 % im Jahr 2002 auf 5,9 % angestiegen. Dies liegt wahrscheinlich auch am inzwischen höheren Alter der Schwangeren. Wahrscheinlich spielt die Einführung des universellen Screenings im Jahr 2012 auch eine wichtige Rolle.