Macht Zucker müde Männer munter?

In der Bevölkerung herrscht der Glaube, dass Zucker die Stimmung hebt und unsere Aktivität steigert. Ob an diesen Mythen etwas dran ist, haben Psychologen nun genauer untersucht.

Weder glücklich noch fit durch Zucker

Soft- und Energydrinks machen wacher, führen zu mehr Energie und verleihen dem Konsumenten euphorische Gefühle – so in etwa die Werbeaussagen der Hersteller.

Aber was ist wirklich dran an diesen Hypothesen? Führt die Zuckeraufnahme tatsächlich zu einer Stimmungsaufhellung und zu gesteigerten Aktivitätsleveln oder gar Hyperaktivität bei Kindern, wie es häufig postuliert wird?

Psychologen aus Deutschland und Großbritannien haben sich dieser Fragen angenommen und sowohl einen systematischen Review als auch eine Metaanalyse mit 31 Studien durchgeführt.

Die Wissenschaftler werteten in den Studien mit insgesamt über 1200 Teilnehmern aus, welche Auswirkungen Zucker auf die Stimmung und speziell auf Depression, Wachsamkeit und Müdigkeit hat.
Der Zuckerkonsum hatte zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf die Stimmung.

Die Kohlenhydrataufnahme hat sogar zu mehr Fatigue und weniger Wachheit im Vergleich zu Placebo innerhalb einer Stunde nach der Aufnahme geführt.

Vor dem Hintergrund, dass der Konsum von gezuckerten Softdrinks in den letzten Jahrzehnten dramatisch gestiegen ist, sind diese Ergebnisse sowohl für die allgemeine Öffentlichkeit als auch für Gesundheitsorganisationen von hoher Relevanz.

Softdrinks wird mit einem Anteil von 7% an der täglichen Kalorienaufnahme der größte Anteil als alleinige Energiequelle zugeschrieben.

„Zucker bei die Fische“

Dementsprechend ist das Motto der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG) auf ihrer Jahrestagung „Zucker bei die Fische“ eine Aufforderung, Klartext über das aktuelle Problem des hohen Zuckergehalts von Lebensmitteln zu reden und wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen in die Praxis umzusetzen.

Und ich sollte mir überlegen, beim Mittagstief die Finger von der Schublade mit den Süßigkeiten zu lassen …