Impfung gegen Denguefieber

Das „Committee for Medicinal Products for Human Use“ (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur hat den Impfstoff gegen Denguefieber (Dengvaxia®) zur Zulassung empfohlen. Trotzdem wird die Impfung nicht als Reiseimpfung zur Verfügung stehen.

Denguefieber in Deutschland

Fernreisen werden immer beliebter und eine Vielzahl von Impfungen wird beispielsweise von der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin zum Schutz vor bestimmten Infektionskrankheiten empfohlen (PDF).

In Deutschland wurden in den letzten Jahren jährlich zwischen 600 und 1000 Denguefieber-Erkrankungen gemeldet, betroffen waren überwiegend junge Erwachsene zwischen 20 und 29 Jahren. Es gab vier Fälle mit hämorrhagischem Verlauf, aber keine Todesfälle. Bei knapp 80 % der Erkrankten lag das Infektionsland in Asien, am häufigsten wurden Thailand und Indonesien genannt (PDF).

Für wen wird der Impfstoff zugelassen?

Der attenuierte Lebendimpfstoff soll zur Vorbeugung von Denguefieber, das von einem der vier Serotypen DENV-1 bis -4 ausgelöst wird, zugelassen werden. Die Zulassung gilt dann jedoch nur für eine bestimmte Personengruppe: Menschen im Alter von 9 bis 49 Jahren, die in einem Endemiegebiet leben und bereits eine Denguefieberinfektion durchgemacht haben. Das europäische Festland ist kein Endemiegebiet – Die Impfung wird also nur wenigen Europäern zu Verfügung stehen, nämlich denjenigen in betroffenen europäischen Überseegebieten.

Warum nicht als Reiseimpfung?

Das CHMP begründet die Einschränkung auf die genannte Personengruppe folgendermaßen: Es gibt in den 31 klinischen Studien zum Impfstoff keine Daten, die Sicherheit, Immunogenität und Effektivität bei Personen aus Nichtendemiegebieten bestätigen. Zudem bestehe bei Impflingen, die nie vorher infiziert waren, bei Anwendung des Lebendimpfstoffs das Risiko einer ernsthaften Infektion, die zu einer Krankenhauseinweisung führt. Dementsprechend sollte der Impfstoff nur nach labordiagnostisch bestätigter Infektion eingesetzt werden.

Für Reisende in die Tropen gilt also weiterhin, Insektenstiche zu vermeiden:

  • Einsprühen von unbedeckter Haut mit geeigneten (z.B. DEET-haltigen) Mückensprays
  • Hautbedeckende, helle, imprägnierte Kleidung tragen
  • Aufhalten in klimatisierten Räumen
  • Schlafen unter mit Insektiziden imprägnierten Moskitonetzen