Arzneimittel für Ältere: Was kann man besser machen?

Vor allem ältere Menschen nehmen Arzneimittel ein. Doch gerade diese Patientengruppe wird bei der Entwicklung von Arzneimitteln nicht ausreichend berücksichtigt. Um den Bedürfnissen geriatrischer Patienten besser nachzukommen, will die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) die maßgeschneiderte Entwicklung von Arzneimittel für Ältere fördern.

Unsere Bevölkerung wird immer älter. Und nimmt immer mehr Arzneimittel ein. Das gestaltet sich jedoch oft schwieriger als es vielleicht sein müsste.

Zum einen werden geriatrische Patienten in den Entwicklungsstudien oft ausgeschlossen. Zum anderen ergeben sich Probleme bei der Einnahme von Arzneimitteln. Als potenzielle Probleme nennt die EMA Schwierigkeiten beim Öffnen von Boxen oder Flaschen, beim Lesen von Anweisungen sowie beim Schlucken oder Brechen von Tabletten und Kapseln. Die Folge: Medikamentenfehler können den Behandlungserfolg gefährden und letztendlich die Lebensqualität der Betroffenen verringern.

In einem Reflexionspapier hat die EMA Aspekte zusammengefasst, die Arzneimittelentwickler bei der Gestaltung von Arzneimitteln für geriatrische Patienten berücksichtigen können: z.B. die Auswahl geeigneter Applikationswege und Dosierungsformen, Dosierungshäufigkeit oder Hilfsstoffe, aber auch verbesserte Gebrauchsinformationen.

Haben Sie auch mit älteren Patienten zu tun? Liegt Ihnen dabei etwas am Herzen, von dem Sie denken, dass es berücksichtigt werden muss? Dann können Sie sich beteiligen:
Bis zum 31. Januar 2018 können Interessierte Kommentare und Anmerkungen zum EMA-Reflexionspapier abgeben. Je nach dem Ergebnis der öffentlichen Konsultation soll der Inhalt des Reflexionspapiers weiter zu regulatorischen oder wissenschaftlichen Leitlinien entwickelt werden.

Auf den Seiten der EMA findet sich die entsprechende Pressenmitteilung vom 1. August 2017 mit Links zu weiterführenden Informationen, zum PDF des Reflexionspapiers und zum Template, über das man seine Kommentare einreichen kann:
www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/news_and_events/news/2017/08/news_detail_002791.jsp&mid=WC0b01ac058004d5c1

Übrigens:
In der Medizinischen Monatsschrift für Pharmazeuten (MMP) geht es im September unter anderem um das Thema „Dienstleistung Geriatrische Pharmazie“: Wie lässt sich die Arzneimitteltherapiesicherheit von Seniorenheim-Bewohnern langfristig verbessern? Das Heft erscheint am 1. September 2017.

1 Kommentar zu „Arzneimittel für Ältere: Was kann man besser machen?“

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