Mit A-IMA gegen chronischen Schmerz

Ein ambulantes Programm der Deutschen Schmerzgesellschaft mit dem Namen A-IMA soll verhindern, dass sich anhaltende Schmerzen zu einem dauerhaften Leiden manifestieren. Dabei sind wichtige Schlagworte: frühzeitig und berufsübergreifend.

Vorab geprüft, nun ambulant verfügbar

Es ist möglich, die Chronifizierung von anhaltenden Schmerzen zu verhindern, betonte Prof. Dr. Winfried Meißner, Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V., im Rahmen des diesjährigen Aktionstags gegen den Schmerz. Ein ambulantes interdisziplinäres multimodales Assessment (kurz: A-IMA) soll dabei helfen. Zunächst an 14, bald an 25 Zentren in Deutschland sollen Experten der Schmerzursache auf die Spur kommen und den Weg für geeignete Therapien einleiten.

Zu handeln, bevor Schmerzen chronisch werden, ist nötig und möglich.

Aufbauend auf den Inhalten des Studienprojekts PAIN2020, das den Nutzen eines interdisziplinären multimodalen Assessments bereits wissenschaftlich untersucht hat, wird nun eine ambulante Variante umgesetzt. Teilnahmevoraussetzung seitens der medizinischen Einrichtungen sind verpflichtende, spezielle Maßnahmen der Qualitätssicherung inklusive regelmäßiger Erfassung von Patientenerfahrungen und -einschätzungen. Systematisierte Qualitätsberichtserstattungen gehören ebenfalls dazu, zudem verfügen die Behandelnden über eine besondere schmerztherapeutische Ausbildung.

So funktioniert A-IMA

Patienten, die seit sechs Wochen oder länger unter anhaltenden Schmerzen leiden, steht in den beteiligten schmerztherapeutischen Zentren ein eintägiges Assessment offen. Unter Einbeziehung ärztlicher, psychologischer und physiotherapeutischer Experten erfolgt eine eingehende Untersuchung. Das interdisziplinäre Team stellt eine Diagnose, bewertet den Handlungsbedarf und gibt eine maßgeschneiderte Therapieempfehlung gemäß aktuellen Leitlinien. Der konkrete Behandlungsplan entsteht anschließend zusammen mit dem Patienten. Ziele von A-IMA sind nicht nur fundierte Diagnosen und optimale Therapien, sondern auch, den Schmerzpatienten unnötige Untersuchungen und Behandlungen zu ersparen.

Aufruf an die Krankenkassen

Die Deutsche Schmerzgesellschaft konnte bereits die BARMER als Partner für ihr Angebot gewinnen. Als erste Krankenkasse ermöglicht sie ihren Versicherten die A-IMA-Teilnahme. Welche anderen Versicherer nachziehen, wird sich zeigen – geöffnet ist das Programm für alle gesetzlichen Krankenkassen.

Quelle

Online-Pressekonferenz der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. anlässlich des bundesweiten „Aktionstags gegen den Schmerz“ am 7. Juni 2022.