Malaria verhindern ist immer noch schwierig

Bisher lassen hochwirksame Impfstoffe gegen die Tropenkrankheit noch auf sich warten und andere Präventionsmaßnahmen als die Stichprophylaxe sind bisher kaum und in der Regel nicht für die Daueranwendung verfügbar. Mittlerweile erfährt aber die Impfstoffentwicklung einen Schub und in einer aktuellen Studie wurde ein Antikörper zur Malariaprophylaxe getestet.

WHO-Malariareport 2020

Zwar ging die Zahl der Malaria-Toten in den letzten 20 Jahren um etwa 60% zurück, die Erkrankung ist aber immer noch eine häufige Todesursache. So sterben jährlich nach wie vor über 400.000 Menschen an der Erkrankung – vor allem auch Kinder.  2019 waren knapp 275.000 der Verstorbenen Kinder unter 5 Jahren.

Überdies rechnet die WHO laut Malariareport mit zusätzlichen Toten aufgrund der Pandemie-Maßnahmen. So wurden beispielsweise Grenzen geschlossen und damit Lieferketten für Arzneimittel oder Mückennetze unterbrochen. Menschen mit Fieber sollten zu Hause bleiben und erhielten so unter Umständen keine Malaria-Therapie. Die WHO schätzt, dass 2020 durch diesen fehlenden Zugang zu einer Behandlung 20.000 bis 100.000 Menschen zusätzlich der Erkrankung erliegen.

Mit zuletzt stagnierenden Zahlen an Todesfällen bleiben Prävention und Therapie eine große Herausforderung.

Aufschwung in der Impfstoff-Entwicklung

Bisher wird nur ein Impfstoff (RTS,S, Mosquirix®), der nur eine Wirksamkeit von etwa 30% aufweist, in einigen afrikanischen Ländern eingesetzt.

In letzter Zeit meldeten jedoch einige Unternehmen, die sich bei der Entwicklung von SARS-CoV-2-Impfstoffen einen Namen gemacht hatten wie BioNTech und Novavax, dass sie aktuell auch Malaria-Impfstoffe entwickeln.

In diesem Jahr erreichte erstmals ein Impfstoffkandidat in ersten Untersuchungen die von der WHO geforderte Schwelle von 75 % Wirksamkeit.

Antikörper zur Malaria-Prävention im Test

In einer aktuellen Phase-I-Studie wurden erste Sicherheits- und Effektivitätsdaten zum Antikörper CIS43LS gesammelt. Dieser richtet sich gegen ein Oberflächenprotein der Sporozoiten von Plasmodium Falciparum.

Nach subkutaner oder intravenöser Gabe kann der Antikörper die Sporozoiten in Blut und Haut neutralisieren, bevor sie in die Leber gelangen und Hepatozyten infizieren. Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass das Konzept funktioniert: 15 Teilnehmer wurden unter kontrollierten Bedingungen mit Malaria infiziert (9 aus der Antikörpergruppe, 6 aus der Kontrollgruppe), wobei kein Teilnehmer, der den Antikörper erhalten hatte, erkrankte gegenüber 5 von 6 Probanden aus der Kontrollgruppe.