5 effektive Maßnahmen gegen Sodbrennen und Reflux

Durch Änderungen der Ernährungsweise und des Lebensstils können Symptome bei gastroösophagealer Refluxkrankheit um bis zu 50 % reduziert werden.

Beschwerden bei GERD

In Deutschland leiden schätzungsweise 15% an einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD).

Typische Symptome sind Sodbrennen, saures Aufstoßen und der Rückfluss von Speisebrei (Regurgitation). Zu den unspezifischen Beschwerden gehören zum Beispiel Brust- oder Oberbauch-schmerzen, sog. retrosternale oder epigastrische Schmerzen, oder Brennen im Hals.

Einfluss eines gesunden Lebensstils auf Refluxsymptome

Im Rahmen der Nurses` Health Study II, die vor mehr als 30 Jahren ins Leben gerufen wurde und an der mehr als 100.000 Frauen teilnehmen, wurden die Frauen in den Jahren 2005, 2009, 2013 und 2017 über das Auftreten von Reflux und Sodbrennen befragt.

Von der Analyse ausgeschlossen wurden Teilnehmerinnen, die bereits bei Studienbeginn einmal pro Woche oder häufiger unter GERD-Symptome litten und regelmäßig Protonenpumpenhemmer oder Histamin-2-Rezeptorantagonisten einnahmen.

Die Forscher berechneten das Risiko für das Auftreten von GERD-Symptomen in Abhängigkeit von fünf  „Antireflux-Lifestyle-Faktoren“ bei insgesamt 42.955 Frauen zwischen 42 und 62 Jahren:

  • Normalgewicht (BMI ≥18.5 und <25.0)
  • Niemals Rauchen
  • Moderate bis ausgeprägte körperliche Aktivität für mindestens 30 Minuten pro Tag
  • Weniger als zwei Tassen Kaffee, Tee oder Limonade pro Tag
  • Ausgewogene Ernährung

Frauen, die sich an alle fünf Punkte hielten, hatten ein nur halb so hohes Risiko GERD-Symptome zu erleiden im Vergleich mit den Frauen, die keinen der Lebensstilfaktoren berücksichtigten (HR 0,5; 95%-KI 0,42-0,59).

Jeder einzelne Faktor zählt

Jeder einzelne Lebensstilfaktor war unabhängig mit den GERD-Symptomen assoziiert. Den größten Einfluss hatte das Normalgewicht, mit einer Reduktion des Risikos für Beschwerden um 31%. Eine ausgewogene Ernährung konnte das Risiko um 13% senken, körperliche Aktivität um 9% und der Konsum von weniger als zwei Tassen Kaffee, Tee oder Limonade um 8%. Den geringsten Einfluss hatte das Rauchen mit einer Risikoreduktion um 6%.

Auch bei Studienteilnehmerinnen, die im Verlauf der Studie Protonenpumpenhemmer oder H2-Blocker einnahmen, bewirkte das Einhalten der Lebensstilfaktoren eine Verringerung des Risikos für Reflux-Symptome.

Beratung mithilfe konkreter Zahlen

Für die  Beratung der Patienten mit Refluxsymptomen kann diese Auswertung sehr hilfreich sein. Durch die konkrete Belegung mit Zahlen kann man ­– zumindest den Patientinnen­ – die Auswirkung von nichtmedikamentösen Maßnahmen verdeutlichen.

Ich denke an eine übergewichtige Apothekenkundin, die nach Zigarettenrauch riecht und über Sodbrennen klagt …