Der heutige Kopfschmerztag soll daran erinnern, dass Kopfschmerzen ein weit verbreitetes Problem sind. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie weist zu diesem Anlass darauf hin, dass viele Menschen viel zu oft zu Schmerzmitteln greifen.
Nichtmedikamentöse Methoden können helfen
Ausdauersport, Entspannungstechniken und Stressbewältigung können Spannungskopfschmerz und Migräne verringern. Auch individuelle Trigger für einen Anfall sollten vermieden werden.
Ein Problem der Schmerzmittel ist nämlich, dass sie bei zu häufiger Einnahme (an mehr als 10 Tagen pro Monat über mindestens 3 Monate) selbst Kopfschmerzen auslösen können. In Deutschland ist mindestens eine halbe Million Menschen von Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch betroffen.
Entzug und vorbeugende Therapie sinnvoll
In einer dänischen Studie mit 120 Patienten mit Spannungskopfschmerz oder Migräne, die an Kopfschmerzen durch Übergebrauch von Arzneimitteln litten, wurden verschiedene Maßnahmen untersucht:
- Entzug plus prophylaktische Therapie
- Prophylaktische Therapie
- Entzug plus prophylaktische Therapie nach zwei Monaten
Nach sechs Monaten Nachbeobachtungszeit war in allen drei Gruppen die Zahl der Kopfschmerztage/Monat und auch der Migränetage gesunken. Außerdem waren die Kopfschmerzen weniger intensiv und die Patienten machten seltener kurzfristigen Gebrauch von Analgetika. Hinsichtlich dieser Endpunkte zeigte sich kein Unterschied zwischen den drei Behandlungsmethoden.
Die Autoren der Studie favorisieren jedoch den Entzug plus eine prophylaktische Therapie, da hier signifikant mehr Patienten (p=0,03) ganz von ihren Kopfschmerzen befreit waren.
Quelle
Carlsen LN, et al. Comparison of 3 Treatment Strategies for Medication Overuse Headache. A Randomized Clinical Trial. JAMA Neurol 2020. Published online. doi:10.1001/jamaneurol.2020.1179