Für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion steht möglicherweise bald eine weitere Therapieoption zur Verfügung. Die Zulassung von Vericiguat ist bereits bei der EMA beantragt.
Wirkungsmechanismus
Vericiguat ist strukturell mit Riociguat verwandt, das bei chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie und pulmonaler arterieller Hypertonie eingesetzt werden kann. Bei beiden Wirkstoffen handelt es sich um Stimulatoren der löslichen Guanylatcyclase (sGC), die ein Rezeptor für Stickstoffmonoxid (NO) ist. Durch Bindung von NO wird vermehrt zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) gebildet, das unter anderem regulierend auf den Gefäßtonus wirkt (Fachinformation Adempas® [Riociguat]).
Studie belegt Nutzen
Der Zulassungsantrag erfolgte auf Basis der Ergebnisse der Phase-III-Studie VICTORIA.
An der randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie nahmen gut 5000 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz teil. Sie erhielten entweder
- 1-mal täglich Vericiguat (Startdosis 2,5 mg, dann 5 mg, Zieldosis 10 mg) oder
- Placebo.
Primärer Endpunkt war kardiovaskulär bedingter Tod oder eine Klinikeinweisung aufgrund der Herzinsuffizienz. Dieser trat in der Nachbeobachtungszeit von knapp 11 Monaten mit 38,5% unter Placebo signifikant (p=0,02) häufiger auf als unter Vericiguat (35,5%).