Mir fällt es schwer, die aktuelle Lage der Corona-Krise einzuschätzen. Aber dafür kenne ich mich auf einem anderen Gebiet ausgezeichnet aus.
Die Behörden schränken das öffentliche Leben immer stärker ein. Praktisch alle Veranstaltungen sind abgesagt. Viele Arbeitnehmer verbringen die Zeit mehr oder weniger effektiv im Home-Office. Allein Mitglieder der Gesundheitsberufe dürften sich in den nächsten Wochen sicher nicht langweiligen – es sei denn, sie wurden unter Quarantäne gestellt.
Sollten Sie trotzdem Zeit haben oder einen guten Film zum Abschalten suchen, haben wir hier eine Auswahl für Sie mit den Lieblingen der Redaktion.
12 Monkeys
In dem Science-Fiction-Film von Terry Gillam hat eine Pandemie die komplette menschliche Zivilisation ausgelöscht. Im Jahr 2035 lebt nur noch ein kleiner Teil Überlebender unter der Erde. Für die Entwicklung eines Heilmittels wird ein unmutierter Virusstamm benötigt. Dazu schicken Wissenschaftler den Strafgefangenen James Cole (Bruce Willis) per Zeitmaschine zurück ins Jahr 1996.
(Erstausstrahlung 1995)
Fazit: Ein verstörender Klassiker, der über weite Strecken von der Hilflosigkeit des Protagonisten geprägt ist. Verzweifelt versucht er, seine Mitmenschen zu warnen, bis er in die Psychiatrie eingewiesen wird und schließlich selbst an der Wahrheit seines Auftrags zweifelt.
Contagion
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wurden bei der Produktion des Films einbezogen. Entsprechend nah ist er am tatsächlichen Ablauf einer Pandemie. Dabei stehen Einzelschicksale aber auch Mitarbeiter des CDC im Mittelpunkt.
(Erstausstrahlung 2011)
Fazit: Beängstigend, gerade weil das Drehbuch von Scott Z. Burns auf Science-Fiction-Elemente verzichtet. Genau wie in der Realität machen Scharlatane Heilversprechen, während die Behörden auf Aufklärung setzen und versuchen, eine Panik zu vermeiden.
Mir sind zwei Punkte in eindrücklicher Erinnerung:
- Der Schluss, bei dem der absurde Zufall aufgeklärt wird, der zur Entstehung des Virus geführt hat.
- Dr. Cheever (Laurence Fishburne), der seine Mitarbeiterin ermahnt, sich nicht ins Gesicht zu fassen: Jeder, der unter entsprechenden Bedingungen gearbeitet hat, weiß wie schwierig das ist. Im Alltag, wenn man keine Handschuhe trägt, die einen daran erinnern, ist es fast unmöglich.
Zombie (engl. Dawn of the Dead)
Nicht der erste Zombiefilm des Regisseurs George A. Romero, aber wahrscheinlich der bekannteste. Nach einer Epidemie, die Menschen zu Zombies macht, verschanzen sich Überlebende in einem Kaufhaus.
(Erstausstrahlung 1978)
Fazit: Als einer der ersten Filme des Genres zeigt er, dass der schlimmste Feind des Menschen er selbst ist. Statt den Überfluss im Kaufhaus zu teilen, führt der Kampf um materiellen Besitz zum Untergang der Gruppe.
Outbreak – Lautlose Killer
In dem 1995 erschienenen Thriller von Regisseur Wolfgang Petersen dreht sich alles um ein sich rasant ausbreitendes ebolaähnliches Virus, das zuerst in Zaire (heute: Demokratische Republik Kongo) auftritt und dann plötzlich auch Bürger einer kalifornischen Kleinstadt rasend schnell dahinrafft. Der Virologe Sam Daniels (Dustin Hoffman) vom United States Army Medical Research Institute of Infectious Diseases begibt sich mit seiner Exfrau Robby Keough (Renee Russo), die beim CDC arbeitet, auf die Suche nach dem Ursprung des Virus und Heilungsmöglichkeiten. Dabei kommen sie einer gefährlichen Wahrheit auf die Spur: Das Virus war ursprünglich vom amerikanischen Militär als biologische Waffe entwickelt worden.
(Erstausstrahlung 1995)
Fazit: Spannung, wohldosierte Action und das Staraufgebot machen diesen Film zu einem absolut sehenswerter Klassiker.
28 Days later
Der 2002 gedrehte Endzeit-Horror-Thriller aus Großbritannien thematisiert den Zusammenbruch der Gesellschaft durch Verbreitung eines hochansteckenden und tödlichen Virus. Tierschützer befreien Affen aus einem Labor, die mit einem Wut-Virus infiziert sind, und lösen damit die Zombie-Epidemie aus. 28 Tage später erwacht Jim (Cillian Murphy) aus einem Koma – alleine in einem verlassenen Krankenhaus …
Regisseur Danny Boyle zeigt die Flucht von vier Überlebenden aus dem infizierten London im England der Jahrtausendwende. Die Szene, in der der Hauptdarsteller durch ein (vermeintlich) menschenleeres London irrt, ist ebenso legendär wie beklemmend.
Fazit: Der Film zeigt, welche Gefahren durch eine Virusepidemie entstehen könnten. Aktualität erfuhr der Film als zur Zeit der Kinopremiere 2002 die ersten SARS-Fälle auftraten.
Danksagung
Ich danke Solvejg Langer und Birthe Bode für die Beiträge zu Outbreak bzw. 28 Days later.