Die monopolare transurethrale Resektion der Prostata (TURP) wird schon lange bei benigner Prostatahyperplasie angewandt. Mittlerweile haben sich modernere Verfahren wie Vaporisation oder endoskopische Enukleation verbreitet.
BPH und BPS
Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) tritt bei rund 40% der Männer zwischen 51 und 60 Jahren auf. Mit zunehmendem Alter wird die Erkrankung häufiger (bis zu 90% der über 80-Jährigen). Die BPH ist nicht immer mit Blasenfunktionsstörungen gleichzusetzen, sehr oft geht sie aber mit Problemen beim Wasserlassen (z. B. plötzlicher Harndrang, Blasenentleerungsstörung, Harnverhalt) einher. Diese im Zusammenhang mit der BPH auftretenden Beschwerden werden häufig als benignes Prostatasyndrom bezeichnet. In der Regel verläuft die Erkrankung progredient.
Behandlung
Im Anfangsstadium können pflanzliche Präparate wie Extrakte aus Kürbiskernen oder Sägepalmenfrüchten zum Einsatz kommen, die die Beschwerden lindern können. Ansonsten kommen α-Rezeptorenblocker (z. B. Tamsulosin) oder 5-α-Reduktasehemmer (z. B. Dutasterid) als Therapie infrage.
Des Weiteren bestehen operative Behandlungsmethoden. Die monopolare transurethrale Resektion der Prostata (TURP) wird bereits seit den 70er-Jahren eingesetzt. In den letzten Jahren haben sich weitere Verfahren wie die Vaporisation sowie die endoskopische Enukleation als Alternativen zur monopolaren TURP etabliert. Diese ist unter anderem mit Nebenwirkungen wie starken Blutungen oder (selten) mit Herzkreislaufstörungen (TUR-Syndrom) verbunden. Eine Metaanalyse sollte nun zeigen, welches der Operationsverfahren am effektivsten und welches am sichersten ist.
Vergleich der OP-Methoden
In der Analyse aus 109 randomisierten, kontrollierten Studien mit insgesamt 13676 Patienten wurden acht verschiedene Verfahren mit der monopolaren TURP als Referenz verglichen:
- Resektion: bipolare TURP
- Enukleation (Entfernung des vergrößerten Prostatagewebes): mit Thuliumlaser, mit Holmiumlaser, mit Diodenlaser, bipolare Enukleation (transurethrales Verfahren, bei dem das Prostatagewebe durch die Harnröhre am Stück ausgeschält, in die Blase abgeworfen und dort abgesaugt wird)
- Vaporisation (Ausflockung und Verdampfung des überschüssigen Prostatagewebes): mit Diodenlaser, mit Kalium-Titanyl-Phosphat-Laser, bipolare Vaporisation
Der primäre Endpunkt war der maximale Harnfluss sowie die subjektive Symptomverbesserung (Punkte im International Prostate Symptoms Score [IPSS] < 8: leichte Symptomatik, 8–19: mittlere Symptomatik, 20–35: schwere Symptomatik.) zwölf Monate nach der Operation.
Enukleation am besten
Alle endoskopischen Enukleationsmethoden hatten ein besseres funktionelles Outcome als die Vaporisation oder Resektion. Die drei effektivsten Methoden (gemessen an der Verbesserung des Harnflusses) waren die bipolare Enukleation, die Enukleation mit einem Diodenlaser und die Enukleation mit einem Holmiumlaser.
Kein großer Vorteil bei Symptomverbesserung
Die größte Verbesserung im IPSS zeigten die gleichen drei Verfahren. Die Symptome verbesserten sich im Vergleich mit der TURP jeweils etwa einen Punkt mehr. Allerdings waren diese Ergebnisse nicht signifikant.
Besseres Sicherheitsprofil bei neueren Verfahren
Alle betrachteten Verfahren hatten weniger Nebenwirkungen als die monopolare TURP. Die Blutungskontrolle war besser, es wurden weniger Transfusionen durchgeführt, ein Harnverhalt wegen Blutgerinnseln kam seltener vor und die Katheterisierung war kürzer. Einzig eine vorübergehende Inkontinenz war nach Enukleation häufiger als nach Resektion.
Alles in allem resümieren die Autoren, dass die neueren Operationsverfahren bei BPH sicherer sind als die monopolare TURP und manche zudem auch wirksamer.