So oder so ähnlich titeln regelmäßig Glamour, Brigitte und Co. Sie versprechen ihr abwechselnd ein erfüllteres Liebesleben, kreativere Freizeitgestaltung und mehr Aufmerksamkeit durch den jüngeren Partner. Jetzt addiert das British Medical Journal auch noch einen medizinischen Grund für einen jüngeren Mann.
Späte Eltern
Statistiken belegen, dass Frauen bei der Geburt des ersten Kindes älter sind als noch vor 50 Jahren (PDF). Der negative Einfluss eines höheren mütterlichen Alters auf den Verlauf einer Schwangerschaft und die Risiken für das Kind waren in der Vergangenheit häufig Gegenstand von Studien. Doch wie sieht es mit dem Alter des Vaters aus?
Väter 45 plus
In einer amerikanischen Kohortenstudie wurden von 2007 bis 2016 über 40,5 Millionen Lebendgeburten erfasst. Nach Adjustierung hinsichtlich verschiedener Faktoren (z.B. Bildungsstatus, Raucherstatus, Alter der Mutter) hatten die Kinder von Vätern über 45 Jahren unter anderem ein niedrigeres Geburtsgewicht und niedrigere APGAR-Scores. Außerdem kamen sie häufiger zu früh. War der Vater über 55, benötigten die Neugeborenen auch signifikant häufiger zusätzliche medizinische Betreuung.
Erstaunlicherweise wirkte sich ein höheres Alter des Vaters auch auf die werdende Mutter aus – sie litt häufiger an Schwangerschaftsdiabetes.
In einem Rechenmodell ermittelten die Autoren, dass – hätten sich alle Väter für eine Vaterschaft vor dem 45. Geburtstag entschieden – rund 13 % der Frühgeburten, 18 % der Fälle von Schwangerschaftsdiabetes und 15 % der Einweisungen auf neonatale Intensivstationen hätten verhindert werden können.
Nur noch junge Väter?
Die Studienautoren merken an, dass, auf die große Geburtenzahl gerechnet, das absolute Risiko für Mutter und Kind durch ein höheres väterliches Alter nicht sehr groß ist. Allerdings sei es eben auch wieder nicht so unbedeutend wie bisher angenommen und man solle dies bei der Familienplanung eventuell bedenken. Zudem sollten diese Erkenntnisse durch weitere Studien (auch aus anderen Ländern) untermauert werden.