Während der im Infektionsschutzgesetz geforderten routinemäßigen Hygieneüberwachung von Schulen oder Kindertagesstätten durch das Gesundheitsamt wird oft eine schlechte Luftqualität in den Räumen festgestellt. Das ist nicht nur unangenehm – sondern macht vielleicht sogar krank. Hohe CO2-Konzentration können möglicherweise erhöhte Bakterienkonzentration und Infektionsraten begünstigen. Für dieses Problem gibt es eine technische Lösung.
Betroffene Schulen sollten über die Anschaffung einer Lüftungsampel nachdenken. Diese macht die Luft zwar nicht frischer, aber sie misst die aktuelle CO2-Konzentration im Raum und zeigt in Ampelfarben an, wann gelüftet werden sollte – teilweise begleitet von einem akustischen Warnsignal.
Wie das RKI in seinem epidemiologischen Bulletin berichtet, führt eine niedrigere CO2-Konzentration dazu, dass das Wohlbefinden steigt, die Schüler aufmerksamer sind und besser mitarbeiten sowie zu einem besseren Abschneiden in Tests. Zudem kann die Zahl der Bakterien und anderen Mikroorganismen niedrig gehalten werden und so die möglicherweise besonders krankheitsanfällige Gruppe der Kinder und Jugendlichen besser vor Infektionen geschützt werden.
Die Schulen, die die Lüftungsampel ausgeliehen hatten, bewerteten den Einsatz durchweg positiv. In den Feedbackbögen berichteten Lehrer von an der Problematik interessierten Schülern und aufmerksameren Kindern in den gut belüfteten Räumen. Objektiviert wurden diese Ergebnisse jedoch nicht und auch die Nachhaltigkeit der Maßnahme ist unklar.
Fakt ist, dass zumindest kurzzeitig erreicht werden kann, dass Schüler und auch Lehrer/Betreuer sich mit dem Thema auseinandersetzen und ein besseres Gefühl dafür entwickeln, wann der Mief im Klassenzimmer von unangenehm in bedenklich umschlägt.
Allerdings fragt man sich, ob es wirklich notwendig ist, dass eine Maschine anmahnt, das Fenster zu öffnen, aber zumindest hat man eine Argumentationsgrundlage, wenn das Frostbeulenkollektiv im Klassenzimmer anstimmt „Erfroren sind schon viele, erstunken ist noch keiner!“