Die 3 häufigsten Risikofaktoren für Krebs

Die häufigsten Risikofaktoren für eine Krebserkrankung beruhen auf Verhaltensweisen, zeigt die aktuelle Analyse der Global Burden of Diseases, Injuries, and Risk Factors Study (GBD) 2019.

Verschiedene Einflüsse bekannt

Weltweit ist Krebs die zweithäufigste Todesursache. 2015 haben die Vereinten Nationen die Sustainable Development Goals (SDGs) herausgebracht, in denen ein vorzeitiger Tod aufgrund nichtansteckender Krankheiten, einschließlich Krebs, um ein Drittel gesenkt werden soll.

Die Exposition gegenüber Risikofaktoren spielt bei einigen Krebsarten eine entscheidende Rolle. Neben Umweltfaktoren und Berufsrisiken sind auch metabolische oder verhaltensbezogene Risikofaktoren relevant. Kenntnisse über die Zusammenhänge modifizierbarer Risikofaktoren sind für die Entwicklung von Präventionsprogrammen essenziell.

Verknüpft mit mehr als 44 % der Todesfälle

Nun wurden die Ergebnisse der Global Burden of Diseases, Injuries, and Risk Factors Study (GBD) 2019 veröffentlicht. Auf Grundlage der World-Cancer-Research-Fund-Kriterien wurden 82 Risiko-Outcome-Paare analysiert und deren Änderung für den Zeitraum zwischen 2010 und 2019 ausgewertet.

Weltweit sind die Risikofaktoren, die in die Analyse aufgenommen wurden, für 4,45 Millionen (95%-Konfidenzintervall [KI] 4,01–4,94) Todesfälle und 105 Millionen (95%-KI 95,0–116) DALYs (Disability-adjusted life years) verantwortlich. Das entspricht 44,4 % (41,3–48,4) aller krebsbedingten Todesfälle und 42% (39,1–45,6) aller DALYs.

Bei Männern konnten 2,88 Millionen (95%-KI 2,60–3,18) krebsbedingte Todesfälle einem Risikofaktor zugeschrieben werden, bei Frauen 1,58 Millionen (95%-KI 1,36–1,84).

Der führende Risikofaktor weltweit bei beiden Geschlechtern war Rauchen, gefolgt von Alkohol und einem hohen BMI. In Ländern mit einem niedrigen soziodemographischen Index waren die drei führenden Risikofaktoren Rauchen, ungeschützter Geschlechtsverkehr und Alkoholkonsum.

Metabolische Risikofaktoren nehmen zu

Zwischen 2010 und 2019 stiegen risikobedingte Todesfälle aufgrund einer Krebserkrankung global um 20,4 %, mit dem höchsten Zuwachs bei den metabolischen Risikofaktoren um 34,7 %. Hierzu gehören beispielsweise hohe Nüchternglucosewerte, hohe LDL-Cholesterolwerte, ein hoher systolischer Blutdruck und ein hoher BMI.

Am häufigsten sind Atemwege betroffen

Die Krebsarten, bei denen Risikofaktoren die größte Rolle bei den Risiko-bedingten Todesfällen zugeschrieben werden konnten waren Luftröhren-, Bronchial- und Lungenkrebs, gefolgt von Kolon-, Rektum-, Ösophagus- und Magenkrebs bei Männern und Zervix-, Kolon-, Rektum und Brustkrebs bei Frauen.

Quelle

GBD 2019 Cancer Risk Factors Collaborators. The global burden of cancer attributable to risk factors, 2010-19: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2019. Lancet 2022;400:563-91.